Der Brief No. 12 – Halbzeit in Hajos und Christines Geschichte „Freiheit reist mit leichtem Gepäck“.
Die Tagebucheinträge von Christine vom 6. und 7. April 1949 schildern eindrücklich und nachempfindbar ihren heimlichen Grenzübergang von Deutschland in die Schweiz und damit den ersten Schritt in die Freiheit.

Der Weg, den Hajo und Christine von Konstanz bis nach Schaffhausen genommen haben.

Öhningen – Höri
Die Höri ist eine rund 45 km2 große Halbinsel im westlichen Bodensee, die zwischen Radolfzell und Stein am Rhein (CH) liegt. Mit ihrer Spitze zeigt sie zur Insel Reichenau und auf Konstanz. Den Gemeindeverwaltungsverband Höri bilden die Gemeinden Gaienhofen, Moos und Öhningen. Der Ort Bohlingen, der zu Singen (Hohentwiel) gehört, wird ebenfalls zur Höri gezählt und als „Tor zur Höri“ bezeichnet.
Höri wird erstmals 1155 in einer Urkunde des Kaisers Barbarossa genannt. Wahrscheinlich leitet sich der Name aus der Bezeichnung Höri (zugehörig) ab, der im Mittelalter häufig geschlossene Herrschaftsgebiete bezeichnet hat.
Nicht nur die einzigartige Landschaft, sondern auch die Nähe zur Schweizer Grenze, hat über die Zeit zahlreiche Maler und Schriftsteller angezogen. Insbesondere in der Zeit des Nationalsozialismus zog es viele bekannte Künstler, die als „entartet“ bezeichnet wurden auf die Halbinsel, um gegebenenfalls in die Schweiz fliehen zu können. Für die als „Höri-Künstler“ bezeichnete Gruppe wurde die Halbinsel zu einem neuen Zuhause und die idyllische Landschaft findet sich als unverwechselbares Motiv in vielen ihrer Werke wieder.
Zu ihnen zählten u.a. Erich Heckel (Mitbegründer der Künstlergruppe Die Brücke), Otto Dix (Mitglied der Künstlervereinigung Das Junge Rheinland), Walter Kaesbach (Direktor der Kunstakademie Düsseldorf), Max Ackermann, Ferdinand Machetanz, Hans Sauerbruch, Rudolf Stuckert, Curth Georg Becker uvm.
Auch der Verleger Curt Weller und der Schriftsteller Hermann Hesse (zeitweise) lebten auf der Halbinsel. Hesse und Kaesbach können als treibende Kraft der dortigen Künstlerszene bezeichnet werden, denn sie zogen viele weitere Künstler an, und vermittelten Unterkünfte und Ateliers.
Heute leben auf der größtenteils unter Natur- oder Landschaftsschutz stehenden Halbinsel etwa 10.000 Einwohner.
Weiterführende Informationen:
Seite der Gemeinde:
https://www.gaienhofen.de/de/gemeinde/halbinsel-hoeri
Höri-Künstler:
https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6ri-K%C3%BCnstler
Interessanter Film-/Audiobeitrag über die Höri:
Hermann Hesse Museum Gaienhofen:
https://www.hesse-museum-gaienhofen.de/
Mia und Hermann Hesse Haus:

Burg Hohenklingen
Die Burg Hohenklingen ist eine Spornburg, die auf 594 m.ü.M. und fast 200 Meter oberhalb des Städtchens Stein am Rhein im Schweizer Kanton Schaffhausen liegt.
Die Geschichte der Burg ist eng mit der Geschichte des Städtchens Stein am Rhein und mit dem Kloster St. Georgen verknüpft und reicht bis in die Zeit der Zähringer zurück. Um 1200 wurde von Walter von Klingen ein Wohnturm errichtet. Der Bau wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert, u.a. durch Wehrgänge, Turmzinnen, Geschützstellungen, etc.
Die Burg blieb in ihrer ganzen Geschichte von kriegerischen Zerstörungen verschont, so dass ihre Silhouette auch noch heute dem ursprünglichen, mitteralterlichen Erscheinungsbild von 1200 bis 1422 entspricht.
Umfassende Renovierungen erfolgten zwischen 1895 und 1897 und zwischen 2005 und 2007.
Weiterführende Informationen:
Die Burg heute:
Beschreibung der Burg:
https://www.hegau.de/artikel.Burg_Hohenklingen.13540.207.html

Stein am Rhein, SH, Schweiz
Stein am Rhein bezeichnet sowohl das Städtchen wie die Gemeinde im Schweizer Kanton Schaffhausen und liegt am rechten Ufer des Hochrheins. Als einzige Gemeinde des Kantons verfügt Stein a. Rhein über einen Zugang zum Bodensee. Die östliche und nordöstliche Gemeindegrenze ist zugleich auch Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland.
Archäologische Funde belegen, dass es auf dem heutigen Stadtgebiet bereits in der Spätantike eine römische Grenzfestung namens Tasgetium gab, die eine Rheinbrücke kontrollierte. Eine Siedlung bestand bereits seit dem 1. Jahrhundert, eine Festung wurde 300 n. Chr. unter Kaiser Diokletian errichtet.
Bereits 1267 wird der Ort erstmals als Stadt urkundlich erwähnt.
Durch die Jahrhunderte kam Stein a. Rhein immer wieder eine strategische Bedeutung zu, weil die Stadt über eine der wenigen Brücken über den Rhein wacht.
Die vielen, gut erhaltenen historischen Gebäude mit bemalten Fassaden und Erkern prägen das Stadtbild und machen Stein am Rhein zum beliebten Ausflugsziel.
Weiterführende Informationen
Webseite der Gemeinde:
Kurzer Filmbeitrag:

Schaffhausen, SH, Schweiz
Schaffhausen am Hochrhein ist das Zentrum des Schweizer Kantons Schaffhausen und mit heute rund 36.600 Einwohnern auch die größte Gemeinde des Kantons.
Schaffhausen ist die nördlichste Stadt der Schweiz und neben Basel, Stein am Rhein, Neunkirch und Eglisau eine der wenigen Städte der Schweiz, die nördlich des Hochrheins (Grenze zwischen Schweiz und Deutschland) liegen.
Durch zahlreiche erhaltene Renaissancegebäude und wegen der über 300 noch vorhandenen historischen Erker trägt der Ort den Beinamen „Erkerstadt“.
Südwestlich der Stadt befindet sich der Rheinfall – der größte Wasserfall Europas.
Schon in der Steinzeit wurde das heutige Stadtgebiet als Lagerplatz genutzt. Im Gegensatz zu anderen Ortschaften fehlen jedoch Spuren aus der Bronzezeit, von Kelten oder Römern.
Etwa 600 n. Chr. wurde im Norden der heutigen Stadt durch alemannische Siedler ein Pioniergehöft errichtet, aus dem sich das mittelalterliche Dorf Berslingen entwickelte, das aber bereits um 1200 aufgegeben wurde.
Die Stadt Schaffhausen entstand um etwa 1000 aufgrund seiner speziellen Lage. Zu dieser Zeit war der Rhein auf Ortshöhe breit und sehr flach, so dass Schaffhausen einer der wenigen Orte war, an dem man durch diese Furt den Rhein auch mit Pferde-Fuhrwerken überqueren konnte. So wurde der Ort zu einem wichtigen Umschlagplatz.
1045 verlieh König Heinrich III. Schaffhausen das Münzrecht.
1411 gewährte Friedrich IV. von Österreich den Schaffhauser Handwerkern und Händlern das Recht, Zünfte zu bilden. Die 10 Handwerkerzünfte Schaffhausens bestimmten ab da über 400 Jahre lang den Handel und die Politik der Stadt.
1501 wurde der Stadtstaat Schaffhausen als zwölfter Ort vollwertiges Mitglied im Bund der Eidgenossen. Im Jahr 1513 trat dann Appenzell als letztes Mitglied der Eidgenossenschaft bei. Diese 13 Alten Orte bildeten bis 1798 die Alte Eidgenossenschaft.
Am 1. April 1944 wurde die Stadt durch einen Navigationsfehler zum Ziel eines Luftangriffs von drei Bomberstaffeln der U.S. Air Force, bei dem 40 Menschen ums Leben kamen und viele Fabriken sowie das Naturhistorische Museum zerstört wurden. Zum Gedenken an diesen Angriff werden in Schaffhausen jährlich am Tag des Bombenangriffs die Glocken zur Erinnerung geläutet.
Weiterführende Informationen
Seite der Stadt:
https://schaffhauserland.ch/de/
Zur Geschichte von Schaffhausen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schaffhausen
Alte Eidgenossenschaft:
https://de.wikipedia.org/wiki/Entstehung_und_Wachstum_der_Alten_Eidgenossenschaft
Rheinfall:
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