Brief 08: Herbst 1945

von | Apr. 7, 2022 | Briefe | 0 Kommentare

Im achten Brief (vom Herbst 1945) berichtet Hajo seiner Schwester in einer Art Briefdokumentation von den letzten Monaten des Krieges, vom Weg nach Unteruhldingen und vom Untertauchen am Bodensee, um nicht von den Alliierten als Wissenschaftler interniert zu werden.

Urach

Urach, seit 1983 Bad Urach, wurde um 1100 gegründet und liegt am Fuß der Schwäbischen Alb in Baden- Württemberg. Das anerkannte Heilbad hat heute rund 12.500 Einwohner.

Die Stiftskirche St. Amandus zählt zu den bedeutendsten spätgotischen Kirchen in Württemberg.

Touristische Anziehungspunkte sind u.a. die Falkensteiner Höhle sowie der Uracher Wasserfall, der aus einem kalkhaltigen Quellgebiet gespeist wird und daher im Laufe der Zeit eine markante Spitze am Hang der Schwäbischen Alb gebildet hat.

In den letzten beiden Kriegsjahren wurde das Kaiser-Wilhelm-Institut (KWI) für Metallforschung von Stuttgart nach Urach ausgelagert.

Wir nehmen an, dass dies der Blick aus dem Zimmer von Hajo und Christine in Urach war.

Weiterführende Informationen:

Allgemeine Informationen Bad Urach:

https://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Urach

Geschichte des ehm. Kaiser-Wilhelm- Instituts für Metallforschung:

ogy.de/21m2

Mitglieder der Alsos-Mission demontieren den Versuchsreaktor in Haigerloch im April 1945.

Jagd auf das Wissen

Noch während des Zweiten Weltkriegs arbeiteten die Geheimdienste der Amerikaner, Briten, Russen und auch Franzosen auf Hochtouren, um deutsche Wissenschaftler aufzuspüren.

Michel Bar-Zohar schreibt dazu in seinem Buch „Die Jagd auf die deutschen Wissenschaftler 1944-1960“ (Berlin 1965): „Seitdem die alliierten Truppen in Europa gelandet waren, wurden alle möglichen und erdenklichen Mittel angewendet, um diese Männer aufzuspüren, zu verfolgen, zu jagen und zu entführen, um möglichst viel von diesem unschätzbaren Reichtum zu sammeln: Gehirne. Amerikaner, Russen, Engländer, Franzosen waren wie geblendet von der neuen Einsicht, daß die Wissenschaft einen erstaunlichen Beitrag für die Rüstung leisten könne, und zogen überstürzt, jeder für sich, zu einer gigantischen Safari aus. Sonderkommandos durchkämmten die befreiten Länder. (…) Fahrzeuge, Panzerwagen, Flugzeuge setzten zum Sturm auf diese Wissensfestungen an, zu denen die Forschungsinstitute geworden waren. Ein gewaltiges Versteckspiel begann zwischen alliierten Geheimdiensten, SS-Einheiten, Wissenschaftlern und Militärs. Die Objekte waren verschieden: wissenschaftliche Dokumente, Formeln für seltene Metalle, Forschungsausrüstungen oder einfach neue Ideen.“ (S.11)

Zu den bekanntesten „Missionen“ und Operationen zählen wohl:

  • Alsos Mission: zwischen 1943 und 1954 insgesamt drei Missionen des US-Geheimdienstes, die zum Ziel hatten herauszufinden, ob es ein deutsches Projekt zum Bau einer Atombombe gab und wer die beteiligten Wissenschaftler waren. Wichtige deutsche Kernphysiker die im Fokus standen waren u.a. Werner Heisenberg, Otto Hahn, Carl Friedrich von Weizäcker, Walther Gerlach und Kurt Diebner.
  • Operation Overcast: ebenfalls ein militärisches Geheimprojekt der USA 1945, um deutsche Wissenschaftler und Techniker zu rekrutieren.
  • Unter dem Codenamen Operation Paperclip fand darauf die Verlegung deutscher Kriegs- und Zivilgefangener in die USA statt.
  • Später wurde der Begriff Project Paperclip für die Einbürgerung der Wissenschaftler sowie für die Fortsetzung der Operation Overcast verwendet. Im Rahmen dieser Operation wurde u.a. auch Wernher von Braun rekrutiert.
  • Operation Matchbox: eine amerikanisch-britische Operation, die Forscher (teilweise auch Mitglieder der SS) nach Australien verbrachten, da man der Verschleppung durch die Sowjetarmee zuvorkommen wollte.
  • Project Safehaven war ebenfalls ein US-amerikanisches Programm, dass darauf abzielte, deutsche Forscher von der Emigration in Länder wie Spanien und Argentinien abzuhalten. Dabei konzentrierte man sich vor allem auf Sachsen und Thüringen, wohin viele deutsche Forschungseinrichtungen aus Berlin evakuiert worden waren. Bis 1947 wurden durch diese Operation schätzungsweise 1800 Techniker und Wissenschaftler zusammen mit 3700 Familienmitgliedern interniert.
  • Operation Osoaviakhim : eine im Oktober 1946 durch die Sowjetunion durchgeführte Operation, in deren Rahmen 2.000 Spezialisten aus der sowjetischen Besatzungszone „rekrutiert“ wurden. Ziel war es u.a. Forschungszentren wie das V2 Raketenzentrum im Mittelwerk Nordhausen in die Sowjetunion zu verlegen. Die Fortführung dieser Operation wurde später DOSAAF genannt.

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen zur Alsos Mission:

https://de.wikipedia.org/wiki/Alsos-Mission

Fotostrecke „Der Spiegel“ zur Alsos Mission:

https://www.spiegel.de/fotostrecke/alsos-mission-fotostrecke-108671.html

Filmmaterial von Boris Pash zur Mission:

ogy.de/f5mp

Atmoic Heritage Foundation zur Mission: https://www.atomicheritage.org/history/alsos-mission

Operation Overcast:

https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Overcast

Operation Matchbox:

https://www.theguardian.com/uk/1999/aug/17/iantraynor

Operation Osoaviakhim:

https://en.wikipedia.org/wiki/Operation_Osoaviakhim

Literatur u.a.:

Bar-Zohar, Michel: Die Jagd auf die deutschen Wissenschaftler 1944-1960. Ullstein 1966.

Lässing, Volker: Den Teufel holt keiner! Otto Hahn und das Kaiser-Wilhelm-Institut in Tailfingen. CM-Verlag Albstadt 2010

„War of Nerves“

Jonathan Trucker schreibt hierzu in seinem Buch „War of Nerves“ (Knopf Doubleday Publishing Group) auf Seite 81 (Kindle Version) [Übersetzung durch KvH]

„Parallel zu den Amerikanern sammelten britische Experten technische Informationen unter der Schirmherrschaft einer separaten Organisation, dem British Intelligence Objectives Sub-Committee (BIOS). Die mangelhafte Koordination zwischen den amerikanischen und britischen Sammlungsbemühungen führte oft zu Verwirrung und Redundanz. Um dieses Problem zu lösen, richtete das SHAEF am 21. August 1944 das Combined Intelligence Objectives Subcommittee (CIOS) ein, das seinen Sitz in London hatte und dessen Personal gemeinsam durch amerikanische und britische Offiziere gebildet wurde. Die CIOS-Verwaltungsorganisation, die sich über die verschiedenen Heeresgruppen und Kampfelemente der SHAEF erstreckte, trug die neuesten Informationen über potenzielle nachrichtendienstliche Ziele zusammen und entsandte Feldteams und Ermittler, um deutsche Wissenschaftler gefangen zu nehmen und zu verhören, wichtige technische Dokumente zu finden und zu verfilmen und nützliche Ausrüstung aus deutschen Labors und Fabriken zu beschlagnahmen. Auf seinem Höhepunkt koordinierte das CIOS die Arbeit von mehr als 10.000 amerikanischen und britischen Geheimdienstmitarbeitern, die über Frankreich, Belgien, die Niederlande, Luxemburg und Nazideutschland verstreut waren. Obwohl das CIOS nur elf Monate lang existierte, untersuchte es dreiunddreißig verschiedene Industriezweige und erstellte und veröffentlichte mehr als 1.200 Berichte.“

Weiterführende Informationen:

Trucker, Jonathan: War of Nerves: Chemical Warfare from World War I to Al-Q. Anchor 2007

 

Walther Bothe

Walther Wilhelm Georg Bothe (1891-1957) war ein deutscher Physiker. Er gilt als Pionier der modernen Kern- und Elementarteilchenphysik. Für die Entwicklung der Koinzidenzmessung erhielt er 1954 den Nobelpreis für Physik.

Im Zweiten Weltkrieg arbeitete er an der kontrollierten Kernspaltungs-Kettenreaktion. Gemeinsam mit seinem Assistenten Wolfgang Gentner konstruierte er den ersten deutschen Zyklotron, einen Teilchenbeschleuniger.

Wie Michel Bar-Zohar in seinem Buch „Die Jagd auf die deutschen Wissenschaftler“ berichtet, suchte Samuel Abraham Goudsmit, ein US-amerkanischer Physiker niederländischer Herkunft und leitender Wissenschaftler der Alsos Mission, Bothe bereits im März 1945 in Heidelberg auf. Goudsmit sagte hierzu: „Aber wie sollte ich Bothe zum Reden bringen, ihn, einen alten Freund von mir, den ich achtete, weil ich ihn auf unserem Gebiet für mir überlegen hielt und weil er älter war als ich?“ (S. 89)

Goldbacher Stollen

Friedrichshafen war im nationalsozialistischen Deutschland ein Zentrum der Rüstungsindustrie und daher während des Zweiten Weltkriegs bevorzugtes Ziel alliierter Luftangriffe. Unter anderem wurden bis Kriegsende Produktionsanlage der Luftschiffbau Zeppelin, der Maybach-Motorenbau und der Dornier-Werke sowie weite Teile der Stadt Friedrichshafen zerstört.

Ab 1943 wurden Teile der Rüstungsproduktion ins Umland verlagert. Am 1. Mai 1944 wurde nach einem schweren Luftangriff durch das Rüstungsministerium der Bau von Stollen in Hohenems (Vorarlberg) sowie in Überlingen angeordnet, um eine Untertageverlagerung kriegswichtiger Rüstungsbetriebe sicherzustellen.

In Überlingen fokussierte man sich auf Felsen aus Molasse (ein weiches Gestein), die direkt an der Bahnstrecke lagen. Der Goldbacher Stollen wurde zwischen Juni 1944 und April 1945 von Häftlingen des KZ-Außenlagers Überlingen-Aufkirch gebaut. Bei den Bauarbeiten starben 243 dieser Häftlinge.

Bis zur Einstellung der Bauarbeiten bei Kriegsende entstanden neben den Längsstollen 17 Querstollen sowie acht Zugänge bei einer Gesamtlänge von über vier Kilometern. Die Stollenbreite variiert zwischen zwei und 25 Metern, die Höhe zwischen zwei und zehn Metern.

Direkt nach Kriegsende kam es im Stollen zu Plünderungen. Nach der Demontage der im Stollen vorhandenen Einrichtungen wurden 1947 von den französischen Besatzungsbehörden alle Zugänge sowie ein Teil des Stollensystems gesprengt. Allerdings blieben 3,6 Kilometer begehbar, 2,5 Kilometer davon mit Pkw und 1,2 Kilometer mit Lastwagen befahrbar.

Seit 1996 befindet sich hier eine Dokumentationsstätte und es finden regelmäßig Führungen statt. Zudem wird der Stollen als Winterquartier für Boote und Wohnwagen genutzt.

Weiterführende Informationen

Goldbacher Stollen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Goldbacher_Stollen

Kapelle St. Wendelin

Die Kapelle befindet sich in Kalkreute – heute ein Gemeindeteil von Ostrach im Landkreis Sigmaringen mit 130 Einwohnern.

Urkundlich wird die Kapelle erstmals bei der Gründung der ewigen Frühmesse 1490 erwähnt. Man geht aber davon aus, dass  sie bereits vor dieser Zeit existierte. Zunächst war die Kapelle der Jungfrau Maria und den Märtyrern St. Stephan und St. Margaretha geweiht. Wann St. Wendlin zum Schutzpatron von Kapelle und Altar erhoben wurde, konnte nicht eindeutig ermittelt werden. Vermutet wird der Wechsel nach 1594.

Pfahlbautenmuseum Unteruhldingen

Das Pfahlbaumuseum liegt in Unteruhldingen am Bodensee in Baden-Württemberg. Es wurde 1922 gegründet und präsentiert archäologische Funde sowie Nachbauten von Pfahldörfern aus der Stein- und Bronzezeit. Hatte das Museum im Entstehungsjahr 6.000 Besucher sind es nunmehr jährlich bis zu 300.000 Besucher. Es zählt heute zu den größten und bestbesuchten Freilichtmuseen Europas.

Seit 2011 zählen die Überreste des historischen Pfahlbaufelds Unteruhldingen-Stollenwiesen (etwa 500m südlich vom Museumsbereich) zum UNESCO Welterbe „Pfahlbauten rund um die Alpen“.

Das Museum überdauerte den Zweiten Weltkrieg trotz der Auflösung des Pfahlbauvereins 1945 und der Besetzung und Beschlagnahmung durch französische Besatzungstruppen. Bereits im Juni 1945 wurde die Erlaubnis zur Wiedereröffnung erteilt.

Christine im Sommer 1945 in Unteruhldingen.

Weiterführende Informationen

Pfahlbauten-Museum:

https://de.wikipedia.org/wiki/Pfahlbaumuseum_Unteruhldingen

Museumsgeschichte 1945-1949:

https://www.pfahlbauten.de/wp-content/uploads/2020/11/MuseumsgeschichteTeil10003.pdf

Historischer Filmausschnitt:

ogy.de/xqmi

Amerikanisches Lager bei Frankfurt/Main

Wir gehen davon aus, dass es sich hier um das Lager „Dustbin“ gehandelt haben muss, das auf Schloss Kransberg im Taunus von der US-amerikanischen sowie der britischen Regierung eingerichtet wurde.

Jonathan Trucker schreibt hierzu in seinem Buch „War of Nerves“ (Knopf Doubleday Publishing Group) auf Seite 84 (Kindle Version) [Übersetzung durch KvH]

Anfang Mai 1945 begannen die US-amerikanische und die britische Regierung mit der Durchführung einer streng geheimen gemeinsamen Operation zur Verhaftung und Vernehmung der Elite der deutschen Militärwissenschaft und Industrie. Dieser seit langem bestehende Plan, der als „Operation Dustbin“ bekannt ist, sah die Einrichtung eines speziellen Gefangenen- und Verhörzentrums auf Schloss Kransberg vor, einer mittelalterlichen Festung im Taunus nördlich von Frankfurt, die früher als Hauptquartier von Reichsmarschall Hermann Göring gedient hatte. In den folgenden Wochen nahmen die Amerikaner und Briten zahlreiche deutsche Militärwissenschaftler in Gewahrsam. Ende Juni traf die erste Gruppe von Wissenschaftlern auf Schloss Kransberg ein, das den Codenamen „Dustbin“ erhalten hatte. Die Internierten lebten relativ komfortabel: Sie waren im ehemaligen Bedienstetentrakt untergebracht, durften sich auf dem Schlossgelände frei bewegen, erhielten ausreichend amerikanische Armeeverpflegung und organisierten sogar wissenschaftliche Vorträge und eine wöchentliche Kabarettvorstellung. Neben Koryphäen wie Albert Speer, Fritz Thyssen und Wernher von Braun befanden sich auf der Liste der deutschen Wissenschaftler in Dustbin auch zahlreiche Chemiewaffenspezialisten, darunter Wilhelm Kleinhans, Gerhard Ehlers, Heinrich Hörlein, Walter Hirsch, SS-Brigadegeneral Walther Schieber sowie die meisten Chemiker und Techniker der Anorgana-Fabrik in Dyhernfurth. Zahlreiche amerikanische und britische Geheimdienstteams besuchten das Internierungslager und verhörten einzelne Personen.

Dass Hajos Sorgen nicht unberechtigt waren zeigt folgende Aussage in Truckers Buch:

„In der Zwischenzeit fahndeten die Alliierten weiter intensiv nach den verbliebenen deutschen Spezialisten für chemische Kriegsführung, die sich noch auf freiem Fuß befanden, darunter Gerhard Schrader, Otto Ambros und Albert Palm, der Leiter von Dyhernfurth.“ (S.85)

Weiterführende Informationen

Camp Ashcan und Dustbin:

https://de.wikipedia.org/wiki/Camp_Ashcan

Schloss Kransberg:

https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Kransberg

Briefversand 1945

Im besetzten Nachkriegsdeutschland wurde das gesamte Nachrichtenwesen der Überwachung sowie der Anordnungsbefugnisse der Militärregierungen der vier Siegermächte unterworfen, die sie unterschiedlich handhabten.

Ab Juli 1945 wurde der Briefverkehr schrittweise auf Ländergebiete, ab Oktober 1945 auf die jeweilige Zone und kurz darauf auf die übrigen Besatzungszonen ausgedehnt. Zunächst waren nur gewöhnliche Postkarten und offene Behörden-, Banken- und Geschäftsbriefe zugelassen.

Weiterführende Informationen

Postgeschichte Deutschlands unter alliierter Besatzung:

https://de.wikipedia.org/wiki/Postgeschichte_und_Briefmarken_Deutschlands_unter_alliierter_Besetzung

Londoner Statut

Das Londoner Viermächte Abkommen, auch Londoner Charta genannt, vom 8. August 1945, legte die Rechtsgrundlagen und die Prozessordnung des Internationalen und der amerikanischen Militärgerichtshöfe fest, die für die Nürnberger Prozesse ins Leben gerufen wurden. Das Statut des Internationalen Militärgerichtshofs wird als Geburtsurkunde des Völkerstrafrechts angesehen.

Weiterführende Informationen

Londoner Statut:

https://de.wikipedia.org/wiki/Londoner_Statut

Lassez-Passer-Schein

Dies war die Bezeichnung für den Passierschein der französischen Besatzungszone. Die Besatzungszone konnte nur mit diesem Passierschein verlassen werden. Dies galt auch für den Kauf einer Fahrkarte (zonenübergreifend).

Die französische Besatzungszone wurde aus Teilen der durch  amerikanische und französische Truppen eroberten west- und südwestdeutschen Zonen gebildet. Ab Juli 1945 wurden gemäß der Berliner Erklärung und des Zonenprotokolls v. 5. Juni 1945 südwestdeutsche Gebiete der vormals britischen und amerikanischen Zone an die Franzosen übergeben.

Die französische Zone war zunächst in Länder (provinces) eingeteilt: Baden (Freiburg), Württemberg-Hohenzollern (Tübingen), Pfalz-Rheinhessen-Nassau (Bad Ems) sowie Saar (Saarbrücken). Zudem gab es in Berlin einen französischen Sektor (Reinickendorf und Wedding) neben den anderen drei Sektoren der Siegermächte.

Die französische Zone umfasste etwa 8,5 Prozent des Gebietes des Deutschen Reiches (in den Grenzen von 1937) und hatte etwa die Flächengröße der Niederlande.

Die Zone war mit Ausnahme einiger Städte Württembergs sowie entlang des Theins vor allem landwirtschaftlich geprägt, so dass auch die Orte, insbesondere die kleineren noch fast vollständig intakt waren.

1946 entstanden undter Aufsicht der französischen Militärregierung die Länder Baden, Württemberg-Hohenzollern, Rheinland-Pfalz sowie das Saarland. Letzteres wurde bereits im Februar 1946 mit stillschweigender Duldung der Alliierten aus der französischen Besatzungszone ausgegliedert und als Saarprotektorat einem Sonderregime unerstellt. Im Sommer 1946 wurden auch Teile der Landkreise Trier und Saarburg aus der französischen Zone ausgegliedert und dem Saarland angeschlossen. In einigen grenznahen Regionen zu Luxemburg, Belgien und der britischen Besatzungszone gab es ebenfalls Bestrebungen der Bevölkerung, aus der Französischen Zone auszutreten und sich in eine wirtschaftlich besser gestellte Region einzugliedern.

Weiterführende Informationen

Französische Besatzungszone:

https://de.wikipedia.org/wiki/Franz%C3%B6sische_Besatzungszone

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